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„Politik & Party: Wir feiern die Menschenrechte!“ lautete das Motto, für das ich Wirtin für einen Abend war. Und zwar war das in der „Nordkurve“ in Nürnberg-Gostenhof. Den ganzen Abend zeigte sich: Die Menschenrechte lassen sich prima feiern!
Es ist schon eine Weile her, dass ich als Studentin hinterm Tresen stand, um mein Studium zu finanzieren. Ich erinnere mich gerne an meine Kneipenjobs, die nie nur Mittel zu Zweck waren, sondern meistens auch Spaß gemacht haben. Ihr Mehrwert bestand aus interessanten Begegnungen, man konnte seine Schlagfertigkeit trainieren und hatte einen guten Ausgleich zur Theorie. Das Angebot von Jean-Francois Drozak, in der „Nordkurve“ in Gostenhof, ein Gastspiel als Wirtin für einen Abend zu geben, nahm ich somit gerne an.
Manche mögen sich gefragt haben, ob Menschenrechte und Party zusammen gehen. Weil oft sind die Menschenrechte doch ein „schweres“ Thema. Meine Meinung: Jeder einzelne Artikel der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte der Vereinten Nationen ist eine Errungenschaft und damit ein Grund zu feiern.
Wir setzten uns in Talkrunden mit aktuellen Herausforderungen in der Menschenrechtspolitik und -arbeit auseinander. Ein Menschenrechtsquiz ermöglichte eine intensive, wenngleich spielerische Auseinandersetzung mit dem Thema.
Natürlich bekam auch Nachdenkliches seinen Raum: Maede Soltani berichtete von der anhaltenden, unrechtmäßigen Inhaftierung ihres Vaters Abdolfattah Soltani, unseres Nürnberger Menschenrechtspreisträgers von 2009. Einmal mehr schilderte sie auf nachdrückliche Weise von den himmelschreienden Ungerechtigkeiten, die politischen Gefangenen im Iran wiederfahren. So werden ihnen Rechte verweigert, die beispielsweise Mördern zugestanden werden, zum Beispiel der Kontakt zu ihren Rechtsanwälten. Sie stellte klar, dass das Vergehen ihres Vaters als Rechtsanwalt einzig und allein darin bestand, politisch Verfolgte vor Gericht zu verteidigen.
Alle waren sich darin einig, dass die Menschenrechte zwar eine Errungenschaft sind, aber sie durchzusetzen noch eine Menge Arbeit braucht. Alle waren sich einig: Gemeinsam packen wir das an!