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Besuch im Maria-Augusten-HausNeulich habe ich das Maria-Augusten-Haus der Stadtmission besucht. Das ist ein Wohnheim der Stadtmission für Menschen, die an einer seelischen Erkrankung oder an einer psychischen Behinderung leiden. Von dort kann ich wichtige Ideen mit nach Berlin nehmen. 

Das Maria-Augusten-Haus ist modern, aber durchaus auch liebevoll gestaltet. 34 Patienten wird hier geholfen, stabiler zu werden und den nächsten Schritt, wie den Umzug ins betreute Wohnen, zu schaffen. Dabei werden sie von Menschen begleitet, die mit Motivation und Ehrgeiz an ihren Job herangehen und den Bewohnern als wichtige Bezugspersonen, aber auch freundschaftlich zur Seite stehen. Mit ganz praktischen, einfachen Methoden werden die BewohnerInnen Schritt für Schritt zu ihren eigentlichen Stärken zurückgeführt: die MitarbeiterInnen begleiten die BewohnerInnen bei ihren Arztbesuchen, unterstützen sie bei der Medikamenteneinnahme oder bieten verschiedene Freizeit-Aktivitäten an.

Politischer Hintergrund meines Besuchs

Die Leitung des Wohnheims hat mich zu einem Gespräch über den Referentenentwurf zum Bundesteilhabegesetzes eingeladen. Das Bundesteilhabegesetz ist eines der großen sozialpolitischen Vorhaben der Bundesregierung in dieser Legislaturperiode. Ziel ist es, die Lebenssituation von Menschen mit Behinderungen im Sinne von mehr Teilhabe und mehr Selbstbestimmung zu verbessern. Das ist ein wichtiger Meilenstein auf dem Weg hin zu einer inklusiven Gesellschaft.

Das Gesetz ist auch eine Reaktion auf die UN-Behindertenrechtskonvention, die am 26. März 2009 in Deutschland in Kraft getreten ist. Unter Schwarz-Gelb hat sich für Menschen mit Behinderung nichts nennenswertes verbessert. Durch die Komplexität und den Facettenreichtum des Gesetzesvorhabens ist es wichtig, im Vorfeld viele Gespräche mit Experten und Praktikern vor Ort zu führen. So auch mit den MitarbeiterInnen des Maria-Augusten-Hauses, die Sorge haben, dass die relativ kleine Gruppe der Menschen mit psychischen Behinderungen nicht ausreichend berücksichtigt wird.

Besonders interessant war für mich, dass auch eine Bewohnerin ihre Perspektive einbrachte. Für sie ist es wichtig, dass mit Sicherheit garantiert wird, dass Betroffene durch diese Gesetzesänderung nicht schlechter gestellt werden. Darauf besteht auch die SPD-Bundestagsfraktion. Alle Anregungen nehme ich mir nicht nur zu Herzen, sondern auch mit nach Berlin.

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