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Am 17. November war mein Kinderrechte-Aktionstag. Unter dem Motto „Ich habe immer Rechte“ gab es eine tolle Aktion in der „Straße der Kinderrechte“ im Nürnberger Stadtpark. Ich hatte die Gelegenheit, SchülerInnen der Dr.-Theo-Schöller-Mittelschule bei einer Kinderrechte-Rallye zu begleiten.
UNICEF Deutschland und die Menschenrechtsbeauftragte der Bundesregierung, Dr. Bärbel Kofler, hatten dazu aufgerufen, sich im Vorfeld des Kindertages am 20.11. mit Kinderrechten zu beschäftigen. Das Ganze war super gemacht, die Kinder haben sich zusammen mit ihrer Lehrerin, Frau Buinevicius, in der Straße der Kinderrechte mit ihren Menschenrechten beschäftigt. Im Rahmen der Rallye wurden ausgewählte Stationen der Straße der Kinderrechte aufgesucht und besprochen.
Die SchülerInnen haben sehr klare Vorstellungen
Die SchülerInnen waren zum Beispiel der Auffassung, dass zum Recht auf Privatsphäre auch ein eigenes Zimmer gehört. Auch 2016 ist es nicht in allen Familien der Fall, dass jedes Kind sein oder ihr eigenes Zimmer hat. Einige Kinder aus den Übergangsklassen leben in Flüchtlingsunterkünften, dort kommt das gar nicht in Frage, aber auch andere aus den sogenannten Regelklassen leben in beengten Verhältnissen.
Was mich sehr berührt hat, waren die Aussagen zum Thema Recht auf Bildung: Die Jugendlichen aus den Übergangsklassen sind dankbar für die Chance, in Deutschland weiter lernen zu dürfen – das gibt ihnen Halt und Perspektive. Und sie haben eine klare Vorstellung, was es heißt, wenn man nicht zur Schule gehe darf.
Am wichtigsten jedoch fanden meine NachwuchskinderrechtlerInnen das Recht auf Frieden. Und zwar nicht nur die mit Flucht-Hintergrund. Das ist ein gutes Beispiel dafür, dass Vielfalt zum Denken anregt: Alle Kinder finden Frieden wichtig, auch die, für die er eigentlich selbstverständlich ist – weil sie von ihren KlassenkameradInnen vielvom Krieg erfahren müssen.
hallo Frau Heinrich, vielen Dank für den schönen Artikel!
Können Kinder nicht manchmal Wahrheiten aussprechen, für die Erwachsene zu kompliziert denken? Bildung und Frieden, wie viel Prozent des Bundeshaushaltes wird dafür ausgegeben?
Ich würde mich über mehr Jugend und Frische in unserer Politik freuen, was ist der Altersdurchschnitt im Bundestag?
Kinder sind die nachhaltigste Förderung der eigenen Wirtschaft. Das Geld das in Bildung investiert wird bleibt viel eher im Land als Wirtschaftssubventionen. Warum nicht ein neues Wirtschaftspaket schnüren, das den Bildungsetat verdoppelt mit Schulklassen mit 15 statt 30 Kindern?
Für noch mehr Fragen können sie sich gerne meinen Blog anschauen. Ich würde mich freuen mit ihnen zu diskutieren
Da haben Sie recht, dass Kinder die einfachen Wahrheiten aussprechen (im Gegensatz zu vereinfachenden Wahrheiten, die Erwachsene aussprechen, um Propaganda zu machen). Deswegen gehe ich gerne in Schulen oder mache mit bei Aktionen wie der Beschriebenen.
Und ich gebe Ihnen auch recht, dass der Bildungsetat noch höher werden muss. Auch wenn eigentlich die Länder zuständig sind. Allerdings finde ich, dass wir auf einem guten Weg sind:
Der Haushalt des Bundes für Bildung und Forschung steigt im kommenden Jahr auf von 16,4 Milliarden Euro auf 17,56 Milliarden Euro (hier kann ich mir den Seitenhieb nicht verkneifen, dass 2013 unter Schwarz-Gelb dieser Etat nur bei 13,7 Milliarden Euro lag). Wir investieren auch mehr in die Kinderbetreuung. Für 2017 sind dafür 226 Millionen Euro zusätzlich und 300 Millionen Euro ab 2018 vorgesehen. Für den Kita-Ausbau stellt der Bund 2017 insgesamt ungefähr eine Milliarde Euro zur Verfügung. Die SPD setzt sich zudem auf allen Ebenen dafür ein, dass Bildung gebührenfrei sein muss, von der Kita bis zur Hochschule.
Als Menschenrechtspolitikerin ist mir Geld für Frieden ebenso wichtig. In dieser Hinsicht ist die Welt natürlich leider ein Fass ohne Boden, anders kann ich es in der heutigen Zeit nicht ausdrücken. Aber auch hier finde ich, dass sich die Etats fürs Auswärtige Amt und fürs Entwicklungministerium sehen lassen können (1,2 Milliarden Euro für Humanitäre Hilfe, das sind 476 Mio. mehr als ursprünglich vorgesehen, und ein historischer Höchststand von 8,5 Milliarden für das Entwicklungsministerium, 2016 waren es 7,41 Milliarden Euro, 2013 unter Schwarz-Gelb waren es sechs Milliarden). Aber Sie haben ja recht. Es müsste eigentlich noch mehr sein.
Ihren Blog habe ich mir angesehen und bin sehr angetan davon. Dass ich eine regelmäßige Leserin werde, kann ich allerdings aufgrund meines vollgepackten Terminkalenders nicht versprechen. Aber ich werde wieder vorbeischauen!
Ich setze mich auch gern für Kinderrechte ein und informiere Kinder darüber, finde es toll das es soviele Menschen gibt, die sich für Kinder einsetzen.
Lg Emma