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Petra Crone und Gabriela Heinrich (Mitte und links) bei der Alten-Akademie NürnbergZusammen mit meiner Kollegin Petra Crone bin ich neulich der Frage nachgegangen: Welche Angebote gibt es in Nürnberg, damit Ältere an allen möglichen Lebensbereichen teilhaben können? 

Alle sprechen vom demografischen Wandel. Aber es geht ja nicht nur darum, mehr Pflegeplätze bereitzustellen. Wie müssen wir unsere älter werdende Gesellschaft gestalten, um die Teilhabe der Älteren zu sichern? Petra Crone ist Bundestagsabgeordnete und Sprecherin der SPD-Arbeitsgruppe Demografischer Wandel. Zusammen mit ihr habe ich mich umfassend in Nürnberg informiert.

Bildung ist keine Frage des Alters

Seit 1991 gibt es in Nürnberg die Alten-Akademie. Sie nennt sich ganz selbstbewusst so und hat sich zu einer echten Erfolgsgeschichte gemausert. Nach dem Berufsleben können sich Ältere für einen Jahresbeitrag von 20 Euro in den verschiedensten Bereichen fortbilden. Oder sie können ihr Wissen einbringen, indem sie ehrenamtlich Dozentinnen und Dozenten an der Alten-Akademie werden. Aktuell wurden 1500 „Pässe“ verkauft, und diese 1500 Hörerinnen und Hörer nahmen insgesamt über 17.000 mal an einem der Kurse oder einer der Exkursionen teil. Beeindruckend! Wen das interessiert, hier gibt’s nähere Informationen zum Programm: www.altenakademie-nuernberg.de.

Ältere vor Betrug und sonstigen Maschen schützen

Immer wieder hört man von Enkeltrick und unseriösen Haustür- oder Telefongeschäften. Oft sind Seniorinnen und Senioren die Opfer. Und das hat bei den Menschen Folgen: Über den finanziellen Verlust hinaus lösen solche Neppereien bei älteren Menschen oft psychische Streß-Situationen bis hin zu echten Krisen aus. Um Prävention und Opferschutz kümmert sich die Verbraucherzentrale. Eine Beratungsstelle in Nürnberg gehörte ebenfalls zu unserem Programm. Hier wird vorbeugende Beratung großgeschrieben. Die Verbraucherzentralen verfolgen das Ziel, Seniorinnen und Senioren zu schulen: Wie gehe ich mit unerlaubten Werbeanrufen um? Was kann ich tun, um unseriöse Angebote oder Betrugsversuche zu entlarven? Wo kann ich das melden?

Die Verbraucherzentralen haben 15 Forderungen zur nächsten Bundestagswahl gestellt. Es hat mich gefreut, dass die SPD ganz ähnliche Ziele verfolgt: zum Beispiel endlich wieder zur paritätischen Finanzierung der Gesetzlichen Krankenversicherung zurückzukehren.

Die Forschung nimmt Ältere in den Blick

Zu altersgerechten Produkten und Dienstleistungen haben wir uns ebenfalls erkundigt – bei Expertinnen des Fraunhofer SCS. Dort ging es vor allem darum, technische und technologische Forschungsergebnisse in die Anwendung zu bringen. Zum Beispiel steht beim Projekt „Digitales Dorf Bayern“ im Vordergrund, wie die Versorgung älterer Menschen auf dem Land verbessert werden kann. Ansätze sind hier die bessere Vernetzung der Bürgerinnen und Bürger mit Unternehmen, Einrichtungen, Einkaufsmöglichkeiten im Internet und der Telemedizin.

Ein Dauerbrenner ist natürlich auch das altersgerechte Wohnen. Hierzu wird auf der „WBG-Forschungsinsel zum technikunterstützten Wohnen“ geforscht. Technik, aber auch einfachere Umbauten könnten mehr Mieterinnen und Mietern das Leben in den eigenen vier Wänden ermöglichen. Ich werde mich auf jeden Fall dafür einsetzen, dass das kürzlich wiederbelebte Zuschussprogramm für altersgerechten Umbau fortgesetzt und ausgebaut wird.

BegA – Beratung für gesundes Altern

Das Institut für Psychogerontologie der Friedrich-Alexander-Universität Erlangen-Nürnberg bietet BegA – Beratung für gesundes Altern an. Altern werde von immer weniger Menschen als „Problem“ wahrgenommen, mittlerweile sehen 40 % der Befragten das Altern als neue Chance. Und hier berät BegA – zu Wohnen im Alter, zur Fahrtauglichkeit, zum Gedächtnistraining und Ernährung im Alter beispielsweise. Dieses Angebot hat mir sehr gut gefallen, denn es zeigt, dass man sein eigenes Altern richtig gestalten kann – mit dem Endergebnis mehr Lebensqualität.

„Lokale Allianz für Menschen mit Demenz“

Mit Bundesmitteln werden deutschlandweit Demenz-Allianzen mit jeweils 10.000 Euro gefördert. Ziel ist, vor Ort die Lebenssituation für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen zu verbessern. Information, Beratung und Öffentlichkeitarbeit sollen vor allem die Isolation Betroffener aufgebrochen werden. Die Betreuung von Demenzkranken kann ein 24-Stunden-Job sein. Es ist wichtig, dass Angehörige sich nicht überfordern, sondern Entlastung suchen und zwar ohne ein schlechtes Gewissen, das ist meine Meinung.

Fazit

In Nürnberg ist viel geboten – man muss nur zu den Angeboten finden. Erster Anlaufpunkt kann ein Seniorennetzwerk sein. Darüber habe ich neulich schon hier geschrieben.

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