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In der Reihe über die globalen Nachhaltigkeitsziele, mit denen die Weltgemeinschaft unsere eine Welt bis 2030 zu einem besseren Ort machen will, geht es diesmal um Ziel 12: Nachhaltige Konsum- und Produktionsmuster.
Wir konsumieren mehr als die Natur verkraften kann und denken zu wenig nachhaltig. Ich denke an zu schnell gerodete Wälder, an Lebensmittel im Mülleimer und an Textilien, für deren Produktion giftige Chemieabfälle im Wasser landen. Der Mangel an nachhaltigem Konsum und Produktion betrifft die Entwicklungsländer genauso wie die Industrieländer.
Aber wie erreichen wir das Ziel?
In den Unterzielen verpflichtet sich die Weltgemeinschaft unter anderem dazu, Lebensmittelabfälle bis 2030 um die Hälfte zu reduzieren, das Abfallmanagement auszubauen und Nationale Aktionspläne für nachhaltigen Konsum und Produktion einzuführen. Natürliche Ressourcen sollen nachhaltig genutzt und die Bevölkerung über die Bedeutung nachhaltigen Konsums besser informiert werden. Dazu können die Staaten zum Beispiel ihren „ökologischen Fußabdruck“ messen. Die Wirtschaft und der Tourismus sollen nachhaltiger werden, fossile Energie soll auslaufen.
Und was heißt das für uns?
Zum einen müssen wir die Entwicklungsländer stärker auf dem Weg zu nachhaltigem Konsum und vor allem Produktion unterstützen. Das Bundesministerium für wirtschaftliche Zusammenarbeit und Entwicklung hat immerhin ein Textilbündnis ins Leben gerufen. Es soll in den Nähereien Asiens menschenwürdige Arbeit garantieren, ist mir aber viel zu weich. Denn die Textilwirtschaft wird dadurch zu nichts verpflichtet, konkrete Ergebnisse habe ich kaum beobachtet. Es gibt viele weitere Projekte, die Nachhaltigkeit fördern wollen, zum Beispiel in Indien oder auf den Philippinen. Sinnvoll können auch Partnerschaften mit Unternehmen sein.
Wie bei allen Nachhaltigkeitszielen müssen wir auch selbst aktiv werden. In Deutschland haben wir dazu die Nationale Nachhaltigkeitsstrategie, die noch 2018 aktualisiert werden soll. Bereits beschlossen ist in diesem Rahmen das Nationale Programm für nachhaltigen Konsum. Besonders spannend finde ich die Idee, ein „zweites Preisschild“ zu schaffen, das die Sozial- und Umweltauswirkungen eines Produktes abbildet. Wenn ich einkaufe, könnte ich damit gleich sehen, wieviele und welche Rohstoffe damit verbraucht wurden.
Schon beschlossen haben wir ein „CSR-Richtlinie-Umsetzungsgesetz“. Dies verpflichtet Unternehmen ab einer bestimmten Größe zu Berichtspflichten zu Umwelt-, Arbeitnehmer- und Sozialbelangen. Um Lebensmittelverschwendung zu reduzieren haben wir die Initiative „Zu gut für die Tonne“ ins Leben gerufen.
Klar ist aber: Es bleibt noch viel zu tun!
Eine Übersicht der neuen Nachhaltigkeitsziele findet sich hier (in Englisch).
wir verramschen die welt, weil es uns viel zu gut : #lebensmittelverschwendung