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Arbeit einer Abgeordneten, Eindrücke vom Bundestag, Hinter den Kulissen, Praktikum in Berlin
Viele Sitzungen im Bundestag sind nicht öffentlich. Bestimmt fragen Sie sich manchmal „Was treiben die Abgeordneten in Berlin?“ Meine Praktikantin Marina aus Nürnberg, 24 Jahre alt, begleitete mich sechs Wochen in Berlin auch in die nicht-öffentlichen Sitzungen. Lesen Sie selbst, was sie zu berichten hat:
Ich wollte ein Praktikum bei Gabriela machen, weil mich vor allem die Themen ihrer beiden Ausschüsse interessieren. Auch wenn sich die Sitzungen oft sehr in die Länge zogen, war es für mich unglaublich interessant, ungefilterte Informationen zu bekommen. Ebola, IS, Peschmerga oder Humanitäre Hilfe waren nur einige der Themen, über die diskutiert wurde.
Die Arbeit in den Ausschüssen
Vor allem während der Ausschusssitzungen habe ich gemerkt, dass man in diesem Job eine ganz schön hohe Frustrationstoleranz haben muss. Bei 631 Abgeordneten aus 4 verschiedenen Parteien ist es gar nicht so leicht, seine eigenen Positionen und Ansichten durchzusetzen. Manchmal kommt es vor, dass ein Minister etwas vorschlägt oder tut, womit die Abgeordneten nicht so wirklich einverstanden sind. Da kracht es dann manchmal ordentlich zwischen Koalition und Opposition. Aber natürlich nur verbal. 😉 Es ist gut, dass die Redezeiten der Ausschussmitglieder jeweils begrenzt sind. So ist eine fruchtbare Diskussion möglich. Sehr interessant fand ich auch zu sehen, dass es vielen Politikern wirklich um die Sache geht und nicht nur innerhalb der GroKo, sondern manchmal auch fraktionsübergreifend mit einem der anderen beiden Parteien zusammengearbeitet wird.
Abwesenheit kann Anwesenheit bedeuten
Ein weiterer Grund für das Praktikum war, dass ich unbedingt mit eigenen Augen einen Einblick in die deutsche Politik bekommen wollte. Was machen Abgeordnete eigentlich den ganzen Tag? Vor meinem Praktikum habe ich oft über überbezahlte und faule Politiker geschimpft. Doch mein Bild hat sich wirklich verändert.
Ich habe neben Gabriela sehr viele engagierte Abgeordnete bei ihrer Arbeit erlebt und auch im persönlichen Gespräch kennengelernt. Die Abgeordneten wollen etwas bewegen und arbeiten richtig hart dafür. Beispiel: die Anwesenheit im Plenum. Während jeder Sitzungswoche finden Donnerstag und Freitag die Plenarsitzungen statt. Oft sieht man unbesetzte Reihen. Ich habe das immer als Zeichen des Desinteresses und der Faulheit der Abgeordneten interpretiert. Nach meinem Praktikum kann ich das nicht mehr bestätigen. Der Terminkalender von Gabriela zum Beispiel war so voll, dass sich die Termine häufig überschnitten und nicht selten von einem zum anderen Haus nahezu gerannt werden musste. Die Abwesenheit im Plenum bedeutet also die Anwesenheit anderswo, z.B. bei einem Bürgertermin oder einem Expertengespräch.
Ich würde mir wünschen, dass es mehr Menschen möglich ist, einen Einblick in den Bundestag zu bekommen. Denn ich glaube, dass dies die Politikverdrossenheit verringern würde. Ich auf jeden Fall möchte mich jetzt nach meinem Praktikum umso mehr aktiv in der Politik engagieren.
Ich finde diese Möglichkeit zum Kennenlernen super. Es solten wirklich viel mehr Jugendliche davon gebrauch machen. Sicher aber auch Erwachsene würden sich gerne einen eigenen und direkten Eindruck vom „Politikgeschäft“ machen. Meine Meinung: Die Politik muss politischer werden! Die Menschen müssen erkennen können, daß es um sie und ihre Interessen geht. Das Gespräch und die Kommunikation mit dem gewählten Vertreter ist hierfür die unersetzliche Basis.
Also dem kann ich nur voll und ganz zustimmen.Man muss auch wieder mehr das Interesse.der Bürger an der Politik wecken.Ich sage immer zu Leuten die immer nur über die Politik schimpfen,tretet in eine Partei eures Vertrauens ein und wirkt mit am politischen Geschehen,wie ich es zum Beispiel mache indem ich meine Meinung Ansichten und Vorschläge in meiner SPD Ortsgruppe in Nürnberg darlege.
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