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Besuchergruppe, Europarat, Europäisches Parlament, Strassburg
Vor Kurzem hatte ich die Gelegenheit 50 Bürgerinnen und Bürger auf eine ganz besondere Bildungsreise einzuladen: Mit einer Gruppe, die sich in unterschiedlichen Bereichen für Menschenrechte einsetzt, ging es für drei Tage nach Straßburg.
Besonders war diese Reise nicht nur, weil Straßburg eine wunderschöne Stadt ist, die viel zu bieten hat, wie zum Beispiel das beeindruckende Straßburger Münster oder den berühmten elsässischen Flammkuchen. Straßburg begeisterte alle Teilnehmerinnen und Teilnehmern vor allem deshalb, weil es dort den europäischen Gedanken – ich würde fast sagen den europäischen Geist – zum Anfassen gibt:
Neben dem Europäischen Parlament ist die französische Stadt auch Sitz des Europarates und des Europäischen Gerichtshofes für Menschenrechte. Darüber hinaus steht Straßburg auch für die deutsch-französische Freundschaft und für Versöhnung. Nicht ohne Grund hatte sich der britische Premierminister Winston Churchill im Jahr 1949 dafür ausgesprochen, dass der Europarat in der elsässischen Stadt, ganz in der Nähe der Grenze zu Deutschland, seinen Sitz einnimmt.
Kaum eine andere Stadt war so direkt betroffen von Kriegen, die Deutschland mit Frankreich geführt hatte – mal gehörte die Stadt zu Deutschland, dann wieder zu Frankreich, wieder zu Deutschland um dann nach dem Zweiten Weltkrieg letztendlich wieder französisch zu werden. Deshalb hat diese Stadt einen großen Symbolcharakter für Versöhnung, Verständigung und Frieden. Der deutsch-französische Kultursender „Arte“ hat hier übrigens auch seinen Hauptsitz.
Als Mitglied des Europarates habe ich mich sehr darüber gefreut, dass sich alle Mitreisenden besonders für den Europarat interessiert haben. 47 Länder sitzen hier zusammen und diskutieren hier über unterschiedlichste politische Themen, vor allem im Bereich der Menschenrechte. Das ist eine einmalige Institution bei uns in Europa und eine große Chance für das Verständnis unter den einzelnen Mitgliedsstaaten. „Ich war schon immer Europäer, aber seit meinem Besuch in Straßburg bin ich es erst recht!“, ein Satz, den ich oft gehört habe in diesen drei Tagen und der mich richtig glücklich macht!
Ach ja – eine schöne Geschichte am Rande: Störche fühlen sich in Straßburg auch besonders wohl. Es gibt Straßenzüge mit wunderschönen Bäumen, auf denen viele, viele Störche ihr Nest gebaut haben und ihre Jungen zur Welt bringen. Ein wunderschönes Bild, wie ich finde.